concept zu lovely little monster

Mit der Werkserie „lovely little monster“ erkundet diese Malerei Befremdliches, Verstörendes und, ja auch Ungeheuerliches im Seelischen. Sie umkreist jene Zone zwischen Bewusstsein und Unbewusstem, die sich vom Traumhaften mit seinen befremdlichen Objekten und verstörenden Phantasmen über die Auflösung der Figuren und Formen bis hin zum Ungreifbaren erstreckt.  Im leidenschaftlich impulsiven Pinselstrich artikuliert sich das Empfinden am Rand des Seins. Hier, am Rand des Seins, diesseits und jenseits der Lust, hier haust Ungeheuerliches und schreiben sich die Zeichen ein. In den Figuren der kleinen Monster nehmen sie Gestalt an, nicht jedoch Sinn oder eine bestimmbare Bedeutung. Diese befremdlichen Zeichen, diese kleinen Monster, sie sollten nicht verfemt  werden. Vielmehr sollte man sie lieben wie sich selbst, öffnet doch erst die Konfrontation mit dem Fremden, dem Monströsen wie dem Nicht-Sinn in uns den Blick für die Leidenschaft, für das Begehren und - last but not least - für das Leben selbst. Um des Begehrens willen wird den Bildern zugleich immer auch ein Moment des Verfehlens eigen sein. 

Die Beschäftigung mit dieser Zone des Ungeheuerlichen wie der Signifikanten, die die zwischen angedeuteter Figuration und Abstraktion  changierende Formenwelt meiner malerischen Produktion prägt, erfindet nicht nur kleine Monster, sie sucht darüber hinaus den Prozess der Bildentstehung selbst ins Sichtbare zu rücken. Anders gesagt: Das Werden im Vergehen der Zeichen und Bilder suche ich im Bild zu erfassen, daher bildet meine Malerei weder ab noch ist sie illustrativ, vielmehr entfaltet sie sich in einem spannungsgeladenen Malprozess, der sich zwischen freiem Rhythmus des gestischen Farbauftrags und kontrollierter Entscheidung hin und her bewegt.

Der Genuss beim Betrachten dieser Bilder verlangt dieselbe Haltung: sich rückhaltlos den Linien, Formen, Figuren und Farben überlassen und zugleich inne halten und entscheiden, was sie/ er sieht. Dann kann man im Betrachten unmittelbar nachvollziehen, wie sich aus ungeformtem Bildmaterial wie Signifikanten jeweils neu sinnhafte Zeichen oder gar eine Gestalt entwickelt - anders gesagt: wie das Subjekt sich aus der Fülle der Wahrnehmungszeichen der inneren wie äußeren Welt unter der Macht des eigenen Begehrens seine je eigene  Vorstellungswelt formt. Im Offenen dieser Malerei kann zudem, wer möchte, nicht zuletzt dem eigenen Begehren begegnen, kann im Akt des Betrachtens sich dessen gegenwärtig werden, was sie / er denn zu sehen wünscht.

Diese Malerei entwickelt sich in kritischer Auseinandersetzung mit dem Werk von Francis Bacon, Cecilie Brown, Marlene Dumas und Philipp Gaston sowie  der

Logik der Signifikanten und des Unbewussten nach Jacques Lacan..

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